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Streiks bei RIETER !

Flyer des Solidaritätskomitee Zürich - 03. November 2009


Streik und Blockade in Desio in der Lombardei, unbefristeter Streik in Santhià (Vercelli) in Piemont, die RIETER Arbeiter wehren sich gegen die vom Schweizer Konzern vorgesehenen Entlassungen.

Streik und Besetzung der Werkstore während des ganzen Tages. Das war am Montag, 28. Oktober die Antwort der Arbeiter von Desio auf die angekündigten Abbaupläne: 300 Arbeitsplätze will RIETER in seinen italienischen Werken streichen, davon 85 in Desio, wo 216 Beschäftigte arbeiten. Am Streikposten stehen dreissig Arbeiter und wechseln sich in Schichten ab. Auf den Werkstoren wehen die Gewerkschaftsfahnen von Betriebsrat und Metallarbeitergewerkschaft Fiom Cgil. In Entfernung von einigen Metern die Polizei in Kampfmontur, um die Lage unter Kontrolle zu halten und den Unternehmer zu beschützen.

Das Werk “Rieter Automotive Fimit” von Santhià (Vercelli) beschäftigt 230 Personen, von denen 130 als überflüssig erklärt worden sind. Seit ein vom Präfekten von Vercelli organisiertes Treffen zwischen dem Unternehmen und den Gewerkschaften ergebnislos verlaufen ist, befindet sich die Belegschaft von Santhià in Aufruhr. Einige Angestellte versuchten, zwei Gussformen wegzuschaffen, sind jedoch von den Arbeitern daran gehindert worden. Daraufhin haben sich die Arbeiter im Werk zu einer permanenten Betriebsversammlung zusammenge-funden und den unbefristeten Streik beschlossen.

RIETER war schon früher dafür bekannt, bei jedem Beschäftigungs-rückgang die Arbeiter zu entlassen, um sie später zu tieferen Löhnen wieder anzustellen. Zusätzlich zum massiven Stellenabbau in den letzten zwölf Monaten, mutet das Management den Beschäftigten nun auch noch Lohnkürzungen zu. Die Unia Winterthur hüllt sich in Schweigen und hält es am liebsten mit jenem Federvieh, das den Kopf in den Sand steckt, wenn Gefahr droht... Doch wir fragen: Wo sind eigentlich die fetten Gewinne der früheren Jahre geblieben? Über 150 Mio. Franken beispielsweise allein im Jahre 2006, worauf die Dividende für die Aktionäre um 50 % erhöht wurde.

Während die Belegschaft der Alu Menziken in einer Betriebs-versammlung gegen den angekündigten Lohnabbau protestierte, hat RIETER mit dem „freiwilligen“ Lohnverzicht Schlagzeilen gemacht. Der Zynismus der Rieter Bosse scheint grenzenlos zu sein: Wer kann sich schon erlauben, zum „freiwilligen“ Lohnraub Nein zu sagen, wenn die Antwort in der Personalakte vermerkt wird? Wer will schon bei den Ersten sein, die bei der nächsten Entlassungswelle gehen müssen? Ändern kann sich an dieser traurigen Situation erst etwas, wenn die Beschäftigten zusammen stehen und sich gemeinsam zur Wehr setzen.

Alu Menziken hat gezeigt, dass es anders geht. Und die RIETER Arbeiter in Italien weisen den Weg, den alle Beschäftigten bei RIETER gehen müssen, wenn sie nicht länger der Unternehmerwillkür ausgeliefert sein wollen. In Winterthur bleibt alles ruhig. Wie lange noch?