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Mit den Angestellten von Molino gegen
die Zwei-Kreise-Politik!

11 Entlassungen bei der Pizzeriakette Molino AG in Fribourg

Flyer der BFS Fribourg - 12. Februar 2010


Die Entlassung von 11 Arbeitnehmern der Molino AG in Freiburg (FR) ist skandalös und muss bekämpft werden. Dies besonders, weil die Entlassungen vom Molino-Management damit begründet wurden, die betroffenen Personen seien nicht italienischer Nationalität. So drücken wir unsere Unterstützung für die berechtigten Ansprüche der Arbeitnehmern aus.

Die Politik von Molino ist Teil eines breiteren Kontext: die Neudefinition der Schweizer Migrationspolitik als "Politik der zwei Kreise": die Unterzeichnung der Bilateralen Abkommen bezüglich der "Personenfreizügigkeit" mit den Ländern der Europäischen Union wird begleitet von einem stärkeren Ausschluss von Menschen, die nicht aus Europa stammen. Das neue Ausländergesetz (AuslG) und das Asylgesetz (AsylG) führen dazu, dass es für Nicht-EUStaatsangehörige nahezu unmöglich ist legal in der Schweiz zu bleiben. Ausgenommen sind natürlich Leute mit grossem Vermögen, die immer ein komfortables Asyl in der Schweiz finden.

Diese Politik wurde durch den Bundesrat weiter verschärft, als er Ende 2009 die Quote von aussereuropäischen Arbeitern halbiert hat: Dies sind mehr als 2000 Aufenthaltsbewilligungen und 3500 Kurz-Aufenthaltsbewilligungen weniger! In einigen Branchen assistiert man unverblümt dem Ersatz von etablierten, jahrelangen Mitarbeitern von außerhalb Europas durch Arbeitnehmer aus der Europäischen Union. Wie bereits von der Zeitschrift L'Hebdo beschrieben, handelt es sich um "eine Verlagerung der Arbeitslosigkeit auf andere ausländische Arbeitnehmer, die seit langem in der Schweiz etabliert sind“ (14. Januar 2010).

Die Schweizer Migrationspolitik ist nach den Bedürfnissen der Unternehmen gestaltet. Diese Unternehmen wollen einen genug grossen Pool von Arbeitskräften um die Lohnabhängigen in einen Konkurrenzkampf untereinander zu stellen und den Druck auf deren Löhne und Arbeitsbedingungen ständig zu erhöhen. Dies geschieht in der Schweiz nach der Umsetzung der Bilateralen Abkommen mit der Europäischen Union in Ermangelung eines echten Schutzes für die Arbeitnehmer. So bieten zum Beispiel die von allen Seiten so hoch gepriesenen „Flankierenden Massnahmen“ in der Realität nicht den geringsten Schutz vor Angriffen auf die Rechte der Arbeitnehmern. Einer der Nebeneffekte dieser Politik ist die Ersetzung aussereuropäischer Arbeiter durch Arbeiter aus der Europäischen Union. Die Molino AG ist dafür ein Beispiel, aber kein Einzelfall.

Diese Politik, basierend auf Ausbeutung und Diskriminierung, ist nicht akzeptabel! Wir unterstützen den Kampf der Angestellten der Molino AG, der gegen ihren Arbeitgeber und nicht gegen ihre italienischen Kollegen, die sie ersetzen sollten, gerichtet ist. Diese Arbeitnehmer zeigen den Weg für andere Mitarbeiter auf: den gemeinsamen Kampf gegen diese Einwanderungspolitik im Dienste der Arbeitgeber mit ihren verheerenden sozialen Folgen.

Collective autonome des immigré-e-s, mouvement pour le socialisme - Fribourg.

In Freiburg mobilisiert das Autonome Einwanderer Kollektiv und die Bewegung für Sozialismus (BFS-Freiburg) zu Aktionen gegen die rassistische Geschäftspolitik der Molino AG. In Zürich unterstützen die BFS-Zürich und das Solikomitée ZH diesen Kampf.