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Mobilisieren wir uns,
vereint und solidarisch!

Unser Kampf beginnt. Es ist auch der Kampf der Lohnabhängigen im Dienstleistungs- und Industriesektor. Wir müssen unbedingt die Solidaritätsaktionen ausweiten.


Aus der ganzen Schweiz sind wir, Angehörige verschiedenster Nationalitäten, heute zum Hauptsitz des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) nach Zürich gekommen, um zu sagen: “Wir wollen nicht länger arbeiten, uns mehr verausgaben und weniger verdienen...“.

Die einseitige Aufkündigung des Landesmantelvertrags im Bauhauptgewerbe (LMV) durch den SBV stellt die Speerspitze eines Angriffs des gesamten Unternehmerlagers dar. Unsere Mobilisierung muss auf weitere Branchen übergreifen. Denn UNIA versteht sich als die Gewerkschaft der meisten Lohnabhängigen in der Schweiz.

Der “Kompromiss”, mit dem wir reingelegt wurden

Schon bei den letzten Vertragsverhandlungen haben die Unternehmer ein Drehscheibenlohn-System vorgeschlagen: 4000 Franken und mehr, von den Maschinisten bis zu den Polieren; 4000 Franken und weniger für die Arbeiter, die sie als “unqualifiert” betrachten. Das widersprach der heutigen Regelung: präzise Lohnkategorien mit vorgeschriebenen Mindestlöhnen. Die Unternehmer haben vorübergehend nachgegeben.

“Im Gegenzug” hat der SBV eine Flexibilität der Arbeitszeit erhalten, die den Unternehmern ganz konkret Dutzende von Gratisarbeitsstunden bringt. Und heute will der SBV noch 100 Stunden mehr...

Der SBV verzichtete damals auch auf diesen Frontalangriff auf die Löhne, um möglichst begrenzte “flankierende Massnahmen” und Kontrollen bei den Bilateralen zu erreichen. Dies mit dem Ziel, die so genannte “Personenfreizügigkeit” der Arbeitskräfte gegen alle hier lebenden Arbeiter – Schweizer und Zugewanderte – ausspielen zu können. Das Ergebnis dieses “Kompromisses” erleben wir Tag für Tag auf den Baustellen.

Den LMV künden,um die Situation unerträglich zu machen

Ab dem 1. Oktober werden wir keinen LMV mehr haben. Dies wirft uns zurück auf die völlig ungenügenden Vorgaben von Obligationenrecht und Arbeitsgesetz: kein obligatorischer 13. Monatslohn mehr, höchstens 4 Ferienwochen, Arbeitswochen von bis zu 50 Stunden, kein Mindestlohn, kein Kündigungsschutz von 720 Tagen bei Krankheit usw. Die paritätischen Kommissionen werden ausgesetzt; Konflikte bei Verstössen gegen den LMV können nicht mehr geregelt werden...

Zwar behaupten die Unternehmer, sie würden nichts in Frage stellen. Aber warum haben sie denn den LMV gekündigt, und auch den im letzten Winter unterzeichneten Poliervertrag? Natürlich wird am 2. Oktober nichts geschehen. Sie wollen zuerst die Situation unerträglich werden lassen. Sie wollen qualifizierte Arbeiter zu Spottpreisen anstellen und den Jungen, die auf den Arbeitsmarkt kommen, weniger bezahlen.

Der Angriff, von dem niemand spricht

Ausserdem haben sie einen Plan, von dem niemand spricht: der Zusammenschluss des Bauhaupt- und des Baunebengewerbes mit einem einzigen Unternehmerverband. Warum? Der Grund ist einfach. Der Mindestlohn eines Sanitärinstallateurs liegt nur knapp über 4000 Franken; der Lohn eines Maurers liegt über 5000 Franken. Die Unternehmer wollen das gegen unten angleichen und den Vorschlag des Drehscheibenlohns (unter oder über 4000 Franken) wieder ins Spiel bringen. Gleichzeitig können sie die vorzeitige Pensionierung mit 60 Jahren wieder in Frage stellen.

So werden einige Unternehmer ab Frühjahr 2008 “langjährige Mitarbeiter” zu sich rufen und ihnen mitteilen: Ihr Lohn ist “zu hoch, tut uns leid; unterschreiben Sie den neuen Vertrag oder suchen Sie eine andere Stelle”. Und es wird nicht einfach sein, seine beruflichen Fähigkeiten anderswo anzubieten; denn wenn Firma Meier die Lohnkosten auf diese Weise senkt, wird Firma Müller dasselbe tun.

Die gefährlichsten Monate

Heute wollen über 80 % der Baufirmen, vor allem die wichtigsten, die Löhne und Arbeitszeiten angreifen und ohne Kontrolle Aufgaben auslagern können. Die Führung der UNIA wird nicht mehr wie bisher sagen können, dass es “gute Unternehmen” gibt und “politisierte Unternehmen”, die der SVP nahe stehen und alles kaputt machen wollen.

In dieser Phase 2007-08 geht es “um alles oder nichts”. Wenn wir unsere bestehenden Errungenschaften verbessern – oder mindestens verteidigen – wollen, müssen wir uns unbedingt mit den Gewerkschaften mobilisieren, in jedem Unternehmen, auf jeder Baustelle. Vereint und solidarisch auf jede Provokation der Unternehmen antworten und vor allem nicht nachgeben. Das Beispiel von Deutschland, wo die Bauwirtschaft in einem Nachbarland der Schweiz total dereguliert wurde, sollte uns Warnung genug sein.